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Um zu dienen, braucht es keine Weihe

  • BME
  • vor 51 Minuten
  • 3 Min. Lesezeit

Die Studienkommission zur Frage des Diakonates der Frau kommt einerseits zum Schluss, dass die Möglichkeit, Frauen zum Diakonat (als Teil des Weihesakraments) zuzulassen, ausgeschlossen werden muss, gleichzeitig es nicht möglich sei, darüber „ein endgültiges Urteil zu fällen, wie im Fall der Priesterweihe"[1]. Das leuchtet wenig ein. Es geht allzu offensichtlich darum, trotz des historischen Befundes die Suppe am Kochen bzw. die Frage offen zu halten.


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Das Bild ist ein AI generiertes Phantasiebild


Die kirchlichen Feministinnen, die nach dem Priestertum streben und schon heute Fantasiestolen tragen, sind dennoch unzufrieden.

 

Seitdem Johannes Paul II. mit «Ordinatio sacerdotalis» (1994) diese Büchse für immer geschlossen hat, versuchen sie es, sie zu öffnen. Obwohl vielerorts behauptet wurde, die kirchengeschichtlichen Vorbilder in der Vergangenheit der Kirche könnten nicht normativ für die Praxis der Kirche in unserer Zeit sein, haben bisher die Studienkommissionen nur die Geschichte immer wieder neu sturdiert, um schliesslich zu den Ergebnissen zu gelangen, die seit Jahrzehnten vorliegen. Trauerspiel oder Komödie? Wohl beides!  Die Diakonissen von damals waren etwas anderes als die Diakone ihrer Zeit und in der Tat kulturell bedingt. Im Widerspruch zu Sr. Linda Poch, die als Papstberaterin vorgestellt wird, ist das Nein zum Frauenpriestertum (folglich auch zum Diakonat der Frau) aber nicht kulturell[2] bedingt, sondern unfehlbare, zeitlose Lehre. Letztere schützt die tieferen, ekklssiologischen Zusammenhänge in dieser Frage (Christus-Mann-Bräutigam; Kirche-Frau-Braut), die für alle Zeiten und Kulturen wahr und unveränderlich sind. Sogar Papst Franziskus, der nicht ohne Absicht die letzten diesbezüglichen Studienkommissionen eingesetzt hat, anerkannte diese Zusammenhänge (vgl. seine Hinweise auf das marianische und petrinische Prinzip; vgl. Hans Urs von Balthasar). Der aus fünf Männern und fünf Frauen bestehenden  Kommision, war also bereits 2021 klar, dass das historische Diakonat aus diesem Grund kein einfaches weibliches Äquivalent des männlichen Diakonats war  und offenbar keinen sakramentalen Charakter hatte.[3]

 

Wenn schon die Geschichte also nichts hergibt, das einen sakramentalen  Diakonat der Frau begründen könnte, erklärt man trotzdem die Frage aus theologischen Gründen für offen. Sie müsse vom Lehramt geklärt werden. "Doch dies dürfte angesichts theologischer Divergenzen und mangelnden Konsenses ein schwieriges Unterfangen sein", kommentiert Mario Trifunovic.[4]

 

Wie die Reaktionen auf das Lehramt 1994 (ordinatio sacerdotalis) gezeigt haben, ist der Rekurs auf das Lehramt, den die Studienkommission empfiehlt, demnach zweischneidig. Die Unbelehrbaren bleiben eben trotz lehramtlicher Entscheidung unbelehrbar. Warum hat wohl die Studienkommission diesen Dreh (engl. Twist) trotz eindeutigem Befund in ihr Ergebnis eingebaut? Um sicher zu stellen, dass wir in dieser Frage unter anderen Vorzeichen in eine weitere Runde gehen. Das erinnert mich ein wenig an das Märchen vom Igel und vom Hasen in der Rennbahn. Es zeigt einen durch die Trickserei des Igels absurden Wettlauf und am Ende einen erschöpften Hasen. Ist das nächste Etappenziel ein Frauendiakonat sui generis: eine Diakonisse ohne Weihe, aber mit liturgischer Benediktion? Vielleicht wird man eine solche «Diakonisse» erlauben und sie als Fortschritt sehen im synodalen Miteinander. Wenn Frauen und Männer, Geweihte und Nichtgeweihte, in der Praxis schliesslich (dann; schon jetzt) das Gleiche tun, die einen aufgrund ihrer Weihe, die anderen aufgrund von Segnungen und Ausnahmegenehmigungen (z.B. Taufen; Predigen; Leiten), dann sind wir im sakramentalen Distopia angekommen.  Die einen sehen darin die Überwindung des Klerikalismus, die anderen die neue Syndoalität, das Miteinander. Beide verstehen nicht, was Sakrament bedeutet. In der Schweiz haben wir das schon lange. Nennt es, wie Ihr wollt!


 

 
 
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