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Leerwerden von uns SelbsT Ist Schwer

Nicht, was wir tun ist die Hauptsache, sondern das, was Gott durch uns wirken kann oder nicht. Dazu ist es notwendig, zuerst von uns selbst (Profiliersucht) leer zu werden.


Wir müssen aufhören, in unseren Aktivitäten uns selbst zu betonen und unserem eigenen Ansehen zu dienen. Ein mir bekannter Mensch bat Gott darum, vor Ihm wie eine Tür zu sein, durch die der HERR hindurchschreiten kann, also eine Art Leerraum, wo Platz ist für das Kommen Gottes. Niemand bleibt lange in einer Tür stehen, wenn er einen Raum betritt. Es geht also nicht um uns. Der Wunsch, eine „Durchlassstelle“ für GOTT zu sein, bedeutet auch, den Mitmenschen durch eigene Schwächen nicht den Blick auf Gott zu verstellen, z.B. durch die Betonung der eigenen Leistung. Es bedeutet weiter, die Menschen nicht an sich zu binden, sich nicht selbst zum Inhalt zu machen, sondern alles auf Christus zu beziehen und damit etwas Grösserem zu dienen als wir selbst sind. Nach Meister Eckhart geht Gott so viel in uns ein, wie wir aus uns selbst herausgehen. Deshalb meint er. „Richte zuerst das Augenmerk auf Dich selbst, und wo Du Dich findest, lass ab von Dir!“ (Meister Eckhart).



Die Stunde ist da, vom Schlaf aufzustehen


Beim Wecken gibt es unterschiedliche Typen von Schläfern: Die einen springen gleich munter auf die Beine und beginnen sich zu waschen. Die anderen drehen sich und wollen weiterschlafen. Sie lassen sich nur mit grossem Aufwand aus dem Bett bewegen. Wieder andere reiben sich die Augen, jammern und klagen und machen sie nur sehr langsam auf den Weg. Benedikt sagt: Es ist Zeit, vom Schlaf aufzustehen: Da sind die Frischen, Hingabebereiten im Leben, die die Zeit nutzen, um in der Liebe und in der Wahrheit weiterzukommen und anderen zu dienen. Dann gibt es jene, die weiter schlafen und nicht geweckt werden wollen. Sie möchten aus dem Bett ihrer Gewohnheiten und Ansichten, ihrer Lebensstile oder Annehmlichkeiten nicht aufgeschreckt werden. Eine Störung wird mit Ärger quittiert. Wieder andere stehen sehr langsam auf, aber immerhin, sie bewegen sich. Dann aber gibt es eine letzte Gruppe: Jene, die alles verschlafen, bis es zu spät ist. Davor warnt uns der Hl. Benedikt. Während frühere Generationen die eigene Lebenszeit nutzten, um das ewige Heil zu gewinnen, kümmern sich heute viele vor allem darum, den eigenen Leib möglichst gesund, schön und fit zu erhalten. Sie möchten das Leben möglichst lange geniessen können. Und wenn dies nicht mehr möglich ist aufgrund von Altersschwäche und Krankheit, scheint es auch keinen Sinn mehr zu haben. Jesus fordert uns auf, Schätze für das ewige Leben zu sammeln, die in Ewigkeit nicht vergehen.



Wer ist der Mensch, der das Leben liebt


Auf die klassische Frage „Wozu ist der Mensch auf Erden?“ gibt uns heute eine ganze Freizeit- und Konsumindustrie zur Antwort: Das menschliche Glück liegt im Genuss irdischer Güter! Der polnische Philosoph Kolakowski forderte eine neue Ernsthaftigkeit in unserer säkularen Kultur, die auf der nicht ausgesprochenen Übereinkunft beruhe, dass das Vergnügen, das Geniessen, das höchste, wenn nicht das einzige Gut sei. Und dafür müssen wir gesund sein. Ohne die Einsicht in die Transzendenz des Menschen sind pessimistische Auffassungen über das Leben und das beständige Auftauchen von Themen wie Suizid und Euthanasie nur allzu verständlich. Menschlich wertvoll ist dann nur das junge Leben, das alte wird als Zerfall angesehen. In Wingsuits vom Felsen springen: That’s life! Wirklich? Aber nicht alles, was „Leben“ scheint ist Leben, wenigstens nicht nach der Auffassung des Hl. Benedikt. Für Benedikt ist Leben: „Gotteserkenntis“; „Gottesdienst“; „Gotteslob“; „Gottesliebe“. „Das ist das ewige Leben, Dich, den wahren Gott, zu erkennen und den, den Du gesandt hast, Jesus Christus.“ Joh 17,3. Darum sollen wir uns nach Benedikt bemühen,“ solange wir noch das Licht des Lebens haben .“ (Prol).

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