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Vernachlässigte und verdrängte Wahrheiten

Aktualisiert: vor 7 Tagen

Die Relativierung der Heilsmittlerschaft JESU CHRISTI ist auch innerhalb der katholischen Kirche ein weit verbreitetes und Besorgnis erregendes Phänomen. Das «extra ecclesiam nulla salus» (ausserhalb der Kirche kein Heil; kein Heil ohne die Kirche) wurde in unserer Zeit sehr stark relativiert.



Richtig ist, dass GOTT unschuldig irrende Menschen auf Wegen, die ihm allein bekannt sind, zum Heil führen kann. Das ist richtig, weil GOTT jedem Menschen das Angebot des Heils macht und will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. Die Menschen, die nie etwas von CHRISTUS gehört haben oder Ihn nicht wirklich kennen aus welchen Gründen auch immer, bilden nicht einfach eine «massa damnata» (eine Masse von Menschen, die das ewige Heil nie erlangen werden). Zu denken ist auch an die unzähligen unschuldigen Kinder, die schon im Mutterschoss getötet werden. Alle diesbezüglichen, notwendigen Differenzierungen relativieren nicht die absolute Heilsnotwendigkeit der Mittlerschaft JESU CHRISTI und Seines Heilswerkzeuges par excellence: die Kirche! Denn es ist den Menschen kein anderer Name gegeben, in dem sie das Heil erben sollen ausser der Name JESU, vor dem jedes Knie sich beugen wird (im Himmel, auf Erden und unter der Erde). Und die Kirche ist Seine Gründung und Sein Mittel in der Zeit, zu den Menschen zu kommen und durch die Geschichte zu gehen.

 

Der universale und inklusive Heilswille GOTTES, jeden Menschen zu retten und zur Erkenntnis der Wahrheit zu führen, steht also auch in einem Zusammenhang mit dem unabdingbaren Missionsauftrag der Kirche. Die Kirche muss bei anderen Religionen nicht in die Schule gehen, sondern das lehren, was sie von CHRISTUS empfangen hat. Mit anderen Worten: Sie muss nach dem Missionsbefehl des Auferstandenen hinausgehen und alle Völker zu Seinen Jüngern machen und taufen. Das ist Wort GOTTES! Die Kirche ist «Mater et Magistra» /»Mutter und Lehrerin» der Völker. Sie bewahrt die von GOTT ergangene Offenbarung in der Zeit und trägt sie unverfälscht zu allen Menschen. Ihre Sakramente sind das übernatürliche Lebenselixier, an welchem jeder Mensch gesunden soll, denn CHRISTUS schenkt Sich in den Sakramenten. In der Hl. Eucharistie schlägt uns die Liebe CHRISTI direkt entgegen. Was gibt es Grösseres als die eucharistische Vereinigung mit IHM? «Oh erhabene Demut, oh demütige Erhabenheit, dass GOTT und GOTTES SOHN sich uns unter der unscheinbaren Gestalt der Hostie hingeben (vgl. Franz von Assisi)! Alternative Gottesdienstformen können die Hl. Eucharistie («Quelle und Höhepunkt des kirchlichen Lebens») nicht im Geringsten ersetzen. Wehe, wenn sie es versuchen, schon gar nicht, um die Bedeutung der Laien in der Kirche zu unterstreichen. In Wirklichkeit würde der Laie dadurch klerikalisiert und der Priester entsakralisiert. Dieser Verdrängungsprozess des Priesters durch Laien an seiner Stelle lässt sich überall beobachten bis hinauf in die Spitzen der Hierarchie. Derjenige, der ursprünglich dem Priester assistieren sollte (der Pastoralassistent war die nachkonziliare Errungenschaft schlechthin der 70 er Jahre) assistiert nun nicht mehr dem Priester, sondern ersetzt ihn. Sogar Bischöfe werden ihm zur Seite gestellt statt umgekehrt. Das ist in der Tat eine Verkehrung der sakramentalen Realität der Kirche. Es bleibt trotzdem wahr: Ohne den Priester wird es keine Kirche geben. Wo er verschwindet oder marginalisiert wird, liegt die Kirche in den letzten Zügen. Das hängt mit der Zentralität der Hl. Eucharistie zusammen, die es ohne den Priester nicht gibt.

 

In ihrer Tradition hat die Kirche das Glaubensgut unverfälscht bewahrt und weitergegeben. Sie tut dies auch heute. Referenzpunkt bleibt der Katechismus der Katholischen Kirche, der von den Bischöfen der Universalkirche in einem erstaunlichen Prozess der Redaktion geschrieben und vom Papst autorisiert wurde. Die Kirche braucht keine Ausleger, die die Hl. Schrift mit Berufung auf «neue» Erkenntnisse der Humanwissenschaften umschreiben wollen, Erkenntnisse, die schon morgen wieder revidiert werden. Denn darin besteht die Wissenschaft, nicht aber die Offenbarung. Wenn selbst Ansichten und Verhaltensweisen Jesu für zeitbedingt und korrekturbedürftig erklärt werden, ist die Schmerzgrenze definitiv erreicht.

 

Die Taufe bzw. der Glaube der Kirche sind heilsnotwendig. Durch sie werden wir ermächtigt, Kinder GOTTES zu sein. Das bedeutet auch, dass wir es nicht ohne Weiteres und von Natur aus bereits sind, noch dazu egal, wie wir leben, oder was wir glauben. Wie können jene, welche die Mittlerschaft JESU ausdrücklich ablehnen und bekämpfen, den VATER haben? Wie können sie «Kinder GOTTES» sein im Vollsinn des Wortes? Nach den Worten JESU hat den VATER nur, wer den SOHN hat und umgekehrt. Es führt also kein Weg zu GOTT an JESUS vorbei. In IHM und mit IHM und durch IHN sind wir Kinder GOTTES uns wenden wir uns an den VATER. Relativierungen sind hier nicht angebracht und lähmen den missionarischen Eifer der Kirche. Sie sind eine Irrlehre. Missionare wie der Hl. Franz Xaver nahmen unglaubliche persönliche Opfer auf sich, um Menschen für das ewige Leben zu retten durch den Glauben und die Taufe. Sie waren nicht auf dem Holzweg, sondern wir sind es, wenn wir meinen, wir könnten daran Abstriche machen und darauf verzichten, da angeblich jeder auch durch seine eigene Religion selig werde. Vielmehr wird er es trotz Irrtümer in seinem Glauben. Warum ist GOTT Mensch geworden? Warum hat ER Sich in Seinem SOHN offenbart und uns in IHM die volle Wahrheit über Sich offenbart? Warum hat ER eine Kirche gegründet? Damit die Nichtchristen bei ihrer herkömmlichen religiösen Sozialisation bleiben? Ist JESUS nicht eine absolute Singularität, nämlich der Mensch gewordene SOHN GOTTES, den es nur einmal gibt, und der alle Menschen angeht? Bring ER etwa in Bezug auf GOTT keinen Erkenntnisgewinn gegenüber anderen, wie immer sie heissen? «Philippus, wer MICH sieht, sieht den VATER!

 

Ja, GOTT ist barmherzig. Aber Er verletzt in Seinem Werk, die Menschen zu retten, nie Wahrheit und Gerechtigkeit. Davon aber spricht JESUS in vielen Gerichtsgleichnissen. Es führt kein Weg an Wahrheit und Gerechtigkeit vorbei. Es gibt keinen Himmel, ohne durch diese Türen zu schreiten. Wer den Test nicht besteht wie am Flughafen bei den Metalldetektoren, wird zurückgewiesen. Er muss die Hindernisse, die ihn am Durchkommen hindern, ablegen bzw. loswerden. Ein Begriff für diese Realität ist in der kirchlichen Verkündigung das sog. «Fegfeuer», ein «Ort» der göttlichen Barmherzigkeit. Und dann gibt es nach dem Zeugnis der Hl. Schrift auch jene, die sich absolut weigern, durch die Tür zu gehen, die JESUS CHRISTUS selbst ist. Auf jeden Fall spricht der HERR von einer Zweiteilung im Ausgang des Gerichts und fordert seine Jünger auf: «Bemüht Euch mit aller Kraft, hineinzugelangen!» Zu dieser Anstrengung gehört die Anstrengung der Kirche, allen Menschen das Evangelium vom Heil zu verkünden und die Sakramente des Heils zu bringen! Nichts anderes ist ihr prioritärer Auftrag, nicht Soziales, so sehr sie auch letzteres immer getan hat. Die Sünde ist real, und ihre Folgen für unser Leben aus GOTT sind hinderlich und tödlich. Werden sie nicht bereut, führen sie zum Verlust der Gnade und des ewigen Heils. Wir sollten wieder lernen, die Sünde zu verabscheuen. Auf keinen Fall sollten wir sie auf die leichte Schulter nehmen, auch wenn die Barmherzigkeit GOTTES in jedem Fall grösser ist als die Sünde. Der Sünder muss sie einsehen und bereuen, um die Barmherzigkeit GOTTES mit all ihren heilsamen Wirkungen aufnehmen zu können. Auch das meint Jesus mit der «Wiedergeburt» von oben aus GEIST und Wahrheit.

 

Es gibt eine Wahrheit. Sie wird manchmal die «harte Wahrheit» genannt, weil sie auf unsere Stimmung, Zustimmung und Gefühlslage keine Rücksicht nimmt. Sie gilt unabhängig davon. Auch bleibt sie als Wahrheit unveränderlich, unabhängig vom Kommen und Gehen der Generationen und ihrer falschen Ansichten über sie. Unsere Zeit hat den Sinn für Objektivität verloren. Jeder erschafft sich seine eigene Welt, seine «Wahrheit», die nur für ihn stimmt, aber von GOTT nicht anerkannt wird. Wenn etwas wahr ist, bleibt es per definitionem wahr für alle, sonst ist es keine Wahrheit. Zu dieser im Übrigen offenbarten Wahrheit gehört, dass GOTT den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat und der Leib uns als solche definiert.

 

Je mehr das Evangelium und der Glaube der Kirche uns herausfordern, unser eigenes Mindset zu übersteigen, umso besser. Mit dem Glauben der Kirche sind nicht persönliche Ansichten gemeint, die wir bei irgendwelchen Gelegenheiten äussern, sondern gemeint ist das, was die Kirche von Anfang an gelehrt hat und für alle Generationen bewahrt. Die Wahrheit bzw. die Worte JESU sind unumstösslich und bleiben nach seinem eigenen Zeugnis in Ewigkeit. Die Härte der Wahrheit kommt nicht von jenen, die die Wahrheit des Glaubens hochhalten und lehren. Die Härte kommt von der Verschlossenheit des Herzens, auf welches die Wahrheit trifft. Dasselbe gilt für die Scheidung der Geister um der Wahrheit willen. Jesus sprach in diesem Zusammenhang von einem Schwert, das um Seinetwillen auch Familien in ihren Ansichten über IHN spalten wird. Dieser Aspekt darf in der Verkündigung nicht fehlen. Der HERR ist kein «Softie». Er ist gütig und demütig von Herzen. Aber ER bleibt die anspruchsvolle und situativ unbequeme Wahrheit ohne Abstrich.

 

JESUS CHRISTUS ist der WEG, die WAHRHEIT und das LEBEN. ER ist der Derselbe, gestern, heute und morgen. In diesem Sinn kann es in der Kirche, die den Bräutigam kennt, keinen Paradigmen-Shift geben, keine neue Lehre, keine Erleuchtung, die alle bisherige Erkenntnis übersteigt oder in den Schatten stellt. Es gibt diesbezüglich keine revolutionären Erkenntnisse, die noch ausstehen oder jüngsten Datums sind. Es gibt auch keine neue, andere Kirche im Sinne von: «Das Frühere ist vergangen; Neues ist geworden.» Wir kennen heute JESUS nicht besser als Gläubigen vor uns. Wir haben heute nicht tiefere Einsichten in die übernatürliche Wahrheit als die Heiligen in früheren Zeiten bzw. als die Kirche der Apostel. Wer die Apostelbriefe liest, kann sich schnell davon überzeugen. Technologischer Fortschritt hat uns nicht moralisch auf einen höheren Level gehievt. Philosophisch und moralisch gesehen sind wir vielleicht früheren Generationen gegenüber sogar Tiefflieger und Ignoranten eigenen Zuschnitts. Der Glaube der Kirche, den sie uns weitergegeben haben, ist jedenfalls nicht revisionsbedürftig. Wir sind es.

 

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